Du hast ein neues Kätzchen? Herzlichen Glückwunsch! Ist es Katze oder Kater? Bist du sicher? Die Geschlechtsbestimmung der Katze, insbesondere bei Kitten ist gar nicht so einfach, wie es scheint. Wir zeigen dir, wie du das Geschlecht von Katzen eindeutig bestimmen kannst.
Geschlechtsbestimmung Katze ab 2 Monate
Wenn dein Katzenbaby 8 Wochen oder älter ist, dann ist die Geschlechtsbestimmung einfacher als bei sehr jungen Kitten. Wähle idealerweise einen Zeitpunkt, an dem deine Katze möglichst ruhig und entspannt ist. Setze dich auf einen Stuhl und halte deine Katze leicht auf dem Schoß. Hebe den Schwanz vorsichtig an und werfe einen Blick auf das Hinterteil deiner Katze.
Achte dich auf zwei Dinge:
- Der Abstand zwischen dem Anus und der Genitalöffnung.
- Die Form der Genitalöffnung.
Wichtig zu wissen ist hier, dass der Abstand zwischen dem Anus und der Öffnung zum Penis bei männlichen Katzen größer ist als der Abstand zwischen dem Anus und der Öffnung zur Vagina bei weiblichen Katzen. Außerdem sieht die Penisöffnung wie ein Kreis aus, während die Vaginalöffnung eher eine Linie ist.
Der Penis selbst ist bei männlichen Katzen normalerweise nicht sichtbar und kann sehr schwer zu ertasten sein, besonders bei Kitten. Und obwohl die Hoden theoretisch im Hodensack (der in dem Raum zwischen Anus und Penisöffnung liegt) spürbar sein sollten, können sie zu klein sein, um sie zu erfühlen. Viele Kätzchen werden heutzutage in einem sehr jungen Alter kastriert – deshalb bedeuten fehlende Hoden nicht unbedingt, dass dein Kätzchen weiblich ist.
Ab dem Alter von 2 Monaten ist das Gechlecht bestimmen bei der Katze nicht mehr so schwierig. Hier handelt es sich um einen Kater.
Geschlechtsbestimmung Katze bis 8 Wochen
Die Geschlechtsbestimmung bei Kitten, welche noch unter 8 Wochen alt sind, ist noch deutlich schwieriger, da die sichtbaren Merkmale klein und noch nicht vollständig entwickelt sind. Kitten sind in diesem jungen Alter noch bei ihren Wurfgeschwistern und der Vergleich von verschiedenen Kitten aus dem gleichen Wurf kann bei der Identifikation helfen, um ein Gespür zu bekommen, wie sich die Anatomie von männlichen und weiblichen Kätzchen unterscheidet. Es gelten die gleichen Regeln wie oben beschrieben, stelle hier aber sicher, dass du die jungen Kätzchen nicht überforderst, indem du sie für mehr als fünf Minuten von ihrer Mutter und ihren Wurfgeschwistern trennst.
Zusammenhang von Fellfarbe und Geschlecht
Einige Fellfarben treten bei Katzen eines bestimmten Geschlechts häufiger auf. Schildpatt (rot und schwarz) und Kaliko bzw. schildpatt-weiß (rot, schwarz und weiß) Katzen sind fast immer weiblich, da diese Fellfarben das Vorhandensein von zwei X-Chromosomen erfordern. Orange gestromte (orange und weiß gestreifte) Katzen sind eher männlich als weiblich. Dies ist jedoch nur eine Tendenz und keine allgemein gültige Regel.
Die genaue Bestimmung des Geschlechts einer Katze ist wichtig, und zwar nicht nur, um ungewollten Nachwuchs zu vermeiden. Die Wahrscheinlichkeit, dass einige Gesundheits- und Verhaltensprobleme auftreten, hängt unter Anderen auch vom Geschlecht der Katze ab. Während beispielsweise Harnwegserkrankungen bei allen Katzen weit verbreitet sind, sind Männchen im Vergleich zu Weibchen einem viel höheren Risiko ausgesetzt, eine potenziell tödliche Harnwegsblockade zu entwickeln.
Wenn du irgendwelche Zweifel am Geschlecht deiner Katze hast, bitte deinen Tierarzt um eine Einschätzung. Und auch wenn die Antwort anders ausfällt als von dir gewünscht oder gedacht, können wir dich beruhigen: Katzen beiderlei Geschlechts sind wunderbare, liebevolle Begleiter.
Katzen in schildpatt sowie schildpatt-weiß sind in der Regel weiblich, da für diese Fellfarben zwei X-Chromosomen benötigt werden.
Verhalten und Geschlecht
Wenn deine Katzen älter werden, beginnen sie, ihre einzigartige Persönlichkeit zu entwickeln. Männliche Katzen können anfangen mit anderen Katzen zu streiten, wenn sie sich der Geschlechtsreife nähern. Sie können auch territorial werden und ausgiebig anfangen zu markieren, um ihr revier zu etablieren und Eindringlinge abzuwehren. Männchen sind auch tendenziell rastloser und aggressiver gegenüber fremden Katzen.
Weibliche Katzen können manchmal schon im Alter von vier Monaten die Geschlechtsreife erreichen und dann Verhaltensauffälligkeiten wie sie in der Rolligkeit typisch sind entwickeln. Zu diesen besonderen Verhaltensweisen können unter anderem Appetitlosigkeit und gehäuftes Schreien und Jammern gehören. Zudem vermehrtes Markieren und auf dem Boden wälzen. Typisch ist auch das Flankenreiben und Kopfflachlegen. Je früher du deine Kitten jedoch sterilisieren oder kastrieren lässt, desto geringer ist die Chance, dass deine weibliche Katze diese Verhaltensauffälligkeiten an den Tag legt. Die Standardempfehlung für eine Kastration liegt bei fünf bis sechs Monaten. Eine zu frühe Kastration ist für die Persönlichkeitsentwicklung der Katze nicht förderlich und wird daher nicht empfohlen.
Es herrscht leider noch immer die Meinung vor, dass männliche Katzen tendenziell freundlicher und aufgeschlossener seien als Weibchen. Aber dieser Unterschied ist keineswegs universell und Katzenpersönlichkeiten sind sehr vielfältig.
Deshalb unser Tipp: Wähle deine Katzen nach deinem ersten Gefühl und deiner ersten Verbindung aus und nimm nicht unbedingt das Geschlecht als Auswahlkriterium.