Die Katze ist das beliebteste Haustier überhaupt. In rund 22% der deutschen Haushalte wohnt mindestens ein Stubentiger. Wenn auch du dir überlegst, ein Katzenbaby, bzw. ein Kitten anzuschaffen, dann haben wir für dich alle Informationen, damit sich dein neues Haustier wohl bei dir fühlt und du weisst, auf was du bei der Haltung, Erziehung und Ernährung achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
Katzenbabys kaufen – Tipps zur Anschaffung
Beim Kauf von Kitten solltest du einige Regeln beachten, um nicht Tiere aus unseriöser Zucht oder gar kranke Tiere zu kaufen. Wir sagen dir zudem, wo du geeignete Katzenbabys findest.
Einzel- oder Gruppenhaltung?
Zentral ist hier die Frage, ob du die Möglichkeit hast, deine Katzen nach draussen zu lassen. Denn bei reiner Wohnungshaltung aus welchen Gründen auch immer, wird empfohlen unbedingt zwei Kitten anzuschaffen. Sie können sich so gegenseitig beschäftigen.
Bei einer Haltung mit Möglichkeit für Freigang kann auch nur eine Katze angeschafft werden.
Wenn immer möglich, ist die Haltung von mindestens zwei Katzen zu bevorzugen, auch wenn die Tiere Freigang haben.
Katzenbabys Entwicklung
Katzenbabys entwickeln sich sehr schnell. Wenn sie frisch geboren sind, verfügen sie noch über kein Hör- und Sehvermögen. Trotzdem finden Sie bereits von Beginn weg die Zitzen ihrer Katzenmutter mittels ihrem Geruchssinn. Die weitere Entwicklung schaut wie folgt aus:
- Woche 1 – 2: Das Kitten ist vollständig abhängig von der Mutter
- Woche 3 – 7: Das Seh- und Hörvermögen entwickelt sich langsam. Die ersten Erkundungstouren werden unternommen
- Woche 8 – 12: Die Sozialisierung beginnt. Dies ist die wichtige Prägungsphase, entsprechend intensiv solltest du bzw. der Züchter sich mit den kleinen Katzenbabys befassen und eine Bindung aufbauen
- Woche 12 – 24: Bindung zum definitiven Halter wird aufgebaut, der zweite Teil der Prägungs- und Bindungsphase findet statt
Katzenbabys sollten nicht früher als nach 12 Wochen von ihrer Mutter getrennt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt ist der Kontakt zur Katzenmama und den Geschwistern noch sehr wichtig für die weitere Entwicklung der Katze.
Vorbereitung von Schlafplatz und Co.
Bevor das Kitten bei dir einzieht, solltest du sicherstellen, dass du die Grundausstattung angeschafft und korrekt platziert hast:
- Eine genügend grosse Katzentoilette
- Katzenstreu
- Wassernapf und Futternapf
- Ein Kratzbaum oder eine andere Kratzmöglichkeit
- Ein Grundstock an passendem Spielzeug
Achte darauf, dass du alle gefährlichen Gegenstände oder Pflanzen entsprechend sicherst oder wegräumst. Für Katzenbabys können giftige Pflanzen oder Gegenstände wie Müllsäcke eine grosse Gefahr darstellen.
Passendes Spielzeug für Katzenbabys
Grundsätzlich ist beliebtes Katzenspielzeug immer eines: Animierend um zu jagen. Kleine Stoffmäuse sind deshalb hoch im Kurs, ebenso wie die Katzenangel, mit der du dein Kitten durch die Gegend rennen lassen kannst. Durch die unvorhergesehenen Bewegungen ist dies auch das über lange Zeit interessanteste Spielzeug, das nie langweilig wird.
Geeignetes Kitten Futter
Kitten haben in der Wachstumsphase einen besonders hohen bedarf an Nährstoffen für eine gute Entwicklung. Wenn die Milchproduktion bei der Katzenmutter nach ca. 3-4 Wochen zurückgeht, kannst du mit dem Zufüttern langsam beginnen. Hier ist es wichtig, ein hochwertiges Katzenfutter, wie zum Beispiel das Anifit Katzenfutter zu verwenden. Ab dem dritten Monat ernährt sich dein Katzenbaby dann nur noch von Kittenfutter. Ab dem siebten Monat kannst du dann langsam auf Katzenfutter für erwachsene Katzen umstellen.
Wie man Katzenbabys stubenrein kriegt
Mit 12 Wochen, als wenn sie abgabebereit sind, sind die meisten Kitten bereits stubenrein. Das heisst sie gehen selbständig auf die Katzentoilette und graben ihr Geschäft meistens auch wieder zu.
Wichtig ist aber, dass es sich um eine geeignete Katzentoilette handelt und das Katzenbaby zu Beginn gleich weiss, wo die Kittenkiste steht. Dazu kannst du das Kätzchen gleich beim Einzug zuerst in die Kiste setzen und etwas mit dem Finger im Sand graben. Dies wirkt animierend um zu scharren. Diesen Schritt kannst du ein paarmal wiederholen und die kleine Katze wird schnell verstehen wo sie ihr Geschäft verrichten kann.
Freigang für Katzenbabys – Ab wann dürfen Katzen raus?
Katzenbabys sollten nach ihrer Ankunft im neuen Zuhause mindestens 4 Wochen drinnen bleiben, um sich einzugewöhnen. Danach kannst du sie Schritt für Schritt an den Freigang gewöhnen. Die ersten Male kannst du sie nach draussen setzen und sie dann beobachten, Katzen gewöhnen sich aber schnell an Freigang. Optimalerweise installierst du dir eine Katzentüre mit oder ohne Chip, damit deine Katze jederzeit Zugang ins Freie und wieder zurück ins Haus hat. So wirst du auch nicht zum Pförtner deiner Katze degradiert.
Das Katzenverhalten deuten – Körpersprache verstehen
Kitten können ja bekanntlich nicht reden. Umso wichtiger ist es, dass du die Gemütslage und Körpersprache deuten kannst. Hier sind die wichtigsten Zeichen aufgelistet, an denen du dich orientieren kannst:
Schwanzhaltung:
- Aufrechter Schwanz: Aufgestellt, gut gelaunt
- Zwischen die Beine geklemmter Schwanz: Angst oder Unglücklich
- Leicht nach vorne gebeugter Schwanz: Aufmerksam und spielbereit
- Hin- und her wedelnder Schwanz: Genervt und unzufrieden
- Hin- und her zuckender Schwanz: Lauernd, Angriffsbereit
Weitere Zeichen deiner Katze:
- Stupsen mit der Pfote: Spielfreudig, Aufforderung zum Spielen
- Stupsen mit der Nase: Zuneigung zum Menschen
- Anschmiegen mit dem Kopf: Vertrauenszeichen, Abgabe von Botenstoffen an den Menschen «Mein Besitz», Heischen um Aufmerksamkeit
Katzenbabys impfen – Diese Impfungen sind notwendig
Bereits in ungefähr der achten Lebenswoche fallen die ersten Imfpungen an. Es handelt sich dabei um eine Grundimmunisierung gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche. Diese wird nach rund 4 Wochen und danach in einem Jahr wiederholt. Zusätzlich lohnt es sich bei Katzen mit Freigang, diese noch gegen Tollwut impfen zu lassen.
Der Impfplan könnte also so aussehen:
- Woche 8: Impfung gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche
- Woche 12: Zweite Impfung gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche
- Woche 12: Impfung gegen Tollwut bei Freigang
- Woche 54: Jährliche Impfung gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche sowie bei Bedarf gegen Tollwut
Es gibt die Impfungen sowohl als Einzelimpfstoffe, aber auch als Kombiimpfstoffe. Der Tierarzt vermerkt alle Impfungen im Impfbüchlein deines Katzenbabys. Dabei werden Abkürzungen für die verschiedenen Impfstoffe verwendet:
- P – Katzenseuche (Parvovirose)
- RC – Katzenschnupfen
- T – Tollwut
Im EU-Raum gelten strenge Bestimmungen für die Impfung von Katzen. Der Impfass ist gleichzeitig auch der Heimtierausweis. Wenn du deine Katze also in anderen Länder transportieren möchtest, musst du eine lückenlose und korrekte Impfung nachweisen können. Vergewissere dich also schon beim Kauf, dass die Impfungen zur korrekten Zeit durchgeführt wurden.
Kitten entwurmen – Ratgeber für Katzenbabys
Du bist am Überlegen, Dir eine Katze ins Haus zu holen? Dabei soll es aber am liebsten eine noch junge Katze sein? Für das (noch kleine) Wesen trägst Du sein ganzes Leben lang Verantwortung – kein ganz einfacher Schritt, der reiflich überlegt sein sollte. Damit sich das Kätzchen gut und gesund entwickelt, ist eine medizinische Versorgung ein wichtiger Punkt, den Du – auch in finanzieller Hinsicht – in Deine Überlegungen miteinbeziehen solltest. Egal, ob Du das Kätzchen vom Bauern nebenan, aus dem Tierheim oder von einem Züchter hast: Dein erster Gang sollte Dich zum Tierarzt führen, denn die korrekte Entwurmung Deines neuen Familienmitglieds ist wichtig und Basis für einen wirksamen Impfschutz, den es ebenfalls zu beachten gilt. Der Tierarzt wird sich Deinen Katzenwelpen genau ansehen und mit Dir anschließend die notwendigen Schritte besprechen.
Hat mein Kitten Würmer?
Oftmals kannst Du auch schon mithilfe genauer Beobachtung den Gesundheitszustand des kleinen Stubentigers selbst ein wenig einschätzen. Insbesondere bei Wurmbefall zeigen Katzen bestimmte Anzeichen.
Symptome
Grundsätzlich kann man sagen, dass viele junge Katzen Würmer haben. Es gibt ein paar relativ deutliche Symptome, anhand derer Du erkennen kannst, ob Dein Kitten möglicherweise von Würmern befallen ist. Dazu zählt unter anderem der sogenannte «Wurmbauch», d.h. das Bäuchlein der kleinen Katze ist unnatürlich aufgebläht und dick. Meist versuchen die Tiere auch, durch vermehrtes Lecken den im Analbereich auftretenden Juckreiz zu lindern. Durch Rutschen mit dem Anus auf dem Boden versuchen die Katzen den Pruritus zu lindern – ein weiteres, signifikantes Symptom für einen Wurmbefall Deiner kleinen Fellnase.
Ein Wurmbefall bei Katzenwelpen führt auch – sofern den Parasiten nicht rechtzeitig der Garaus gemacht wird – zu Mangelerscheinungen aufgrund einer schlechteren Nährstoffversorgung, hervorgerufen durch die Würmer im Darm. Dies wiederum zeigt sich dann wiederum in äußerlichen Symptomen wie einem matten Fell oder Wachstumsstörungen. In der Folge verlieren die jungen Katzen Gewicht und nehmen auf Grund von Appetitlosigkeit – ebenfalls infolge des Parasitenbefalls – nicht mehr genug Nahrung auf. Die Kätzchen sehen dann meist recht struppig und zerzaust aus. Erbrechen und wässriger Durchfall können mitunter ebenfalls Anzeichen für einen Parasitenbefall durch Würmer sein. Ist der Durchfall sogar bereits blutig, ist Eile geboten und Du solltest schnellstmöglich Deinen Tierarzt aufsuchen. Er kann in diesem Fall direkt entscheiden, welche Therapie geboten ist, denn für kleine Katzen ist starker Wurmbefall nicht selten lebensbedrohlich.
An dieser Stelle sei deshalb auf die verschiedenen Arten von Würmern hingewiesen, deren Befall sich bisweilen durch unterschiedliche Symptome zeigen kann:
- Der Spulwurm ist einer der bekanntesten Wurmarten und gleichzeitig auch der am häufigsten vorkommende Wurm bei einer kleinen Katze. Ein Spulwurm kann bis zu 20 cm lang werden. Ist die Katze befallen, führt dies oftmals zu Erbrechen. Auch Menschen können sich mit Katzenspulwürmern infizieren.
- Vom Lungenwurm sind rund 15% aller Katzen betroffen. Wie schon der Name sagt, nistet sich der Wurm in den Atemwegen des Kätzchens ein und kann dort – unbehandelt – große Schäden anrichten und zum Tod führen. Die Larven des Lungenwurms schlüpfen in der Lunge der Katze und führen zu verstärktem Husten bzw. Atemwegsbeschwerden. Durch den dadurch auftretenden Auswurf gelangt der Parasit in den Verdauungstrakt des Kittens.
- Eine Wurmart, die sich ebenfalls in der Lunge festsetzen kann, ist der sogenannte Herzwurm. Der Herzwurm ist aber nicht nur in den Blutgefäßen der Lunge «zu Hause», sondern auch in den Blutgefäßen des Herzens, wo er Embolien auslösen kann, die in den meisten Fällen zum Tod der kleinen Katze führen. Ein Befall zeigt sich ebenfalls durch Erbrechen, Atembeschwerden und Gewichtsabnahme. Im Gegensatz zu anderen Würmern ist eine Infektion mit Herzwürmern nur schwer zu behandeln und führt in den vielen Fällen zum Tode des Wirts, sprich des Kätzchens. Ein entsprechendes Entwurmungsmittel kann aber die Larven des Wurms abtöten.
- Hakenwürmer sind deutlich kleiner als ihre o.g. Verwandten und führen nicht zwangsläufig zu klinischen Symptomen, sofern der Befall nicht massiv ist. Sie leben im Darm des Kätzchens und dringen durch die Haut ein. Auch dieser Parasit ist auf den Menschen übertragbar.
- Der Bandwurm wiederum überträgt sich durch das Verschlucken infizierter Flöhe. Erkennen lässt sich ein Befall meist dadurch, dass das Ende des Wurms aus dem Anus des Kätzchens herausragt. Im schlimmsten Fall kann dies zur Verstopfung oder sogar zum vollständigem Darmverschluss führen. Zu nennen sei hier insbesondere der Fuchsbandwurm, der sich in seltenen Fällen auch auf den Menschen übertragen kann.
Wie kann sich mein Kitten mit Würmern infizieren?
Die jungen Katzen können bereits im Mutterleib über die Plazenta mit Würmern infiziert werden. Ist die Mutter also nicht korrekt entwurmt, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass die Katzenwelpen bereits mit Würmern zur Welt kommen. Nach der Geburt können sich die Jungkatzen auch über das Gesäuge des Muttertiers anstecken. Bestimmte Wurmarten siedeln sich dort als Larven an und gelangen so über den Schluckvorgang in den Magen-Darm-Trakt des Katzenwelpens. Im Bemühen, sich stets sauber zu halten – was der Katze an sich zu eigen ist – infiziert das Muttertier die kleine Katze immer wieder erneut mit Würmern.
Naturgemäß sind Freigänger-Katzen der Gefahr einer Wurminfektion eher ausgesetzt als reine Wohnungskatzen. Dies schließt auch Tiere ein, die mit vielen anderen Tieren in Berührung kommen (im Tierheim beispielsweise). Ferner kann das Füttern von rohem bzw. ungekochtem Fleisch eine Infektion mit Würmern verursachen. Deshalb sei Dir schon an dieser Stelle geraten, lieber auf hochwertiges Kitten-Futter zurückzugreifen. Selbst ein Muttertier aus reiner Wohnungshaltung kann Würmer – unbemerkt – in sich tragen. Für Dein Kitten gilt daher: egal aus welcher Haltung, eine korrekte Entwurmung Deines Stubentigers ist ein erster wichtiger Schritt, um ihm einen unbeschwerten Start ins Katzenleben zu ermöglichen.
Wie oft Du Dein Kitten entwurmen solltest
Für Katzenwelpen gibt es eine relativ fixe Entwurmungsempfehlung, die in den meisten Fällen so auch eingehalten bzw. durchgeführt werden kann. Für Kätzchen, die noch gesäugt werden, ist eine erste Entwurmung schon in der dritten Lebenswoche angeraten, und dann jeweils im Abstand von zwei Wochen, d.h. in der dritten, fünften und siebten Woche. Zu diesem Zeitpunkt ist das Tier aber bestenfalls noch bei seiner Mutter, denn eine Entwöhnung vom Muttertier sollte das Alter von 8 Wochen keinesfalls unterschreiten.
Ab dem dritten bis zum sechsten Monat gilt ein Entwurmungszyklus von vier Wochen, ab dem sechsten Monat dann zwei- bis viermal im Jahr, in Abhängigkeit davon, für welche Haltungsform, sprich Freigänger oder Wohnungskatze, Du Dich entschieden hast. Erwartungsgemäß müssen Freigänger-Katzen häufiger entwurmt werden als reine Wohnungskatzen.
Allerdings gibt es keine pauschale Entwurmungsempfehlung. Am besten ist es daher, wenn Du Deinen Tierarzt zu Rate ziehst. Er wird sich Dein Kitten anschauen und dann abwägen, welches Entwurmungsmittel angemessen ist und in welchen Abständen entwurmt werden sollte, denn eine zu häufige Entwurmung kann auch den Organismus übermäßig belasten.
Welche Wurmkur für Kitten?
Für Haustiere generell gibt es Präparate in verschiedenen Darreichnungsformen. Dementsprechend kannst Du auch für Katzen zwischen Tabletten, Pasten oder Spot-on-Produkten wählen. Um einer Katze – egal ob jung oder alt – eine Tablette zu verabreichen, gehört schon Geduld und Spucke und viel Geschick dazu. Entweder Du «mogelst» die Tablette zerkleinert im Futter unter oder vermischst die Paste mit dem Futter. Bei der Paste hast Du den Vorteil, dass Dein Kitten Futter und Paste nicht mehr voneinander trennen kann, während es die zerkleinerte Tablette leichter «aussortiert». In beiden Fällen läufst Du allerdings Gefahr, dass der Wirkstoff nicht vollständig aufgenommen wird, wenn das Kätzchen das Futter nicht oder nur teilweise frisst. Mit einer Spot-On-Lösung bist Du auf der sicheren Seite, denn die Lösung wird äußerlich angewendet und über die Haut des Tieres aufgenommen.
Viele dieser Präparate verfügen über eine Breitbandwirkung, die mehrere Wurmarten gleichzeitig abtöten, allerdings gehört der Bandwurm nicht dazu. Er benötigt eine andere Wirkstoffart. Zudem hängt die Dosierung von der Konstitution des Kätzchens ab; eine Unterdosierung kann zu Resistenzen der Würmer führen, ähnlich wie bei Antibiotika, eine Überdosierung hingegen belastet den Organismus Deines noch jungen Tiers unnötig. Auch hier gilt wieder: am besten den Tierarzt entscheiden lassen.
Was kann ich tun, um meine Katze vor Würmern zu schützen?
Im Allgemeinen gilt natürlich, dass eine Wurmkur keine Prophylaxe ist und damit nicht vor einer weiteren Infektion schützt. Sie ist lediglich dazu da, einen vorhandenen Wurmbefall zu therapieren. Eine regelmäßige Entwurmung ist deshalb wichtig und notwendig, um Deiner Katze einen gesunden Start ins Leben zu ermöglichen. Um den Organismus Deiner Katze nicht unnötig durch häufige Wurmkuren zu belasten, hast Du natürlich auch die Möglichkeit, Kotproben beim Tierarzt einzureichen. Das Labor untersucht den Kot daraufhin auf Würmer und spricht eine Empfehlung für eine passende Wurmkur aus – sollten Würmer überhaupt gefunden worden sein.
Auch wenn «Barfen» immer wieder als positiv hervorgehoben wird und für viele die einzig «wahre» Fütterungsform darstellt, können über das rohe und ungekochte Fleisch Würmer übertragen werden. Wenn Du dennoch unbedingt barfen möchtest, solltest Du sicherstellen, dass das Fleisch einige Tage tiefgefroren lagert. Bitte denke auch daran, dass Du bei dieser Fütterungsform mit Zusatzfuttermitteln arbeiten musst, um eine Komplettversorgung Deines Kätzchens zu gewährleisten. Ansonsten bist Du auch mit qualitativ hochwertigem Nassfutter aus der Dose gut bedient. Hier gibt es bereits viele Hersteller, die ihrem Futter einen hohen Fleischanteil beimischen – was wichtig für die adäquate Proteinversorgung der Jungkatze ist. Wichtig ist natürlich, dass Du altersgerechtes Futter kaufst.
Zu guter Letzt ist natürlich eine einwandfreie Hygiene der Katzentoilette und ihrer Umgebung ein wichtiger Faktor, d.h. tägliches Reinigen, frischer Sand und auch die vollständige, regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Katzentoilette sind ein klares Muss. Dabei hast Du gleichzeitig auch den Kot immer im Blick.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die korrekte Entwurmung Deines Katzenwelpens den Grundstein für ein gesundes, langes Katzenleben legt. Nur eine entwurmte Katze kann die lebensnotwendigen Nährstoffe über das Futter richtig aufnehmen und nur bei entwurmten Katzen können Impfungen ihre volle Wirkung entfalten. Wie Du siehst, ist die Entwurmung einer der ersten und wichtigsten Schritte im Zusammenleben mit Deinem neuen Stubentiger – und diese sollte am besten in Absprache mit Deinem Tierarzt stattfinden.
Katzenbabys erziehen – mit Spiel und List zum Ziel
Katzen sind keine Rudeltiere. Sie agieren selbstständig, jagen als Einzeltier und haben ihren eigenen Kopf. In menschlicher Obhut jedoch, als Stubentiger, sind Regeln nötig, damit ein harmonisches Mensch-Katze-Miteinander stattfinden kann. Doch wie setzt du diese Regeln durch? Kann man Katzen erziehen? Katzen sind starke Persönlichkeiten. Im Gegensatz zu Hunden, verfügen sie nicht über einen «will to please». Sie sind nicht darauf erpicht, es dir recht zu machen. Die Einstellung der Katze ist «I will make you please me». Das heißt, du sollst es der Katze recht machen. Lässt eine solche Grundhaltung Spielraum für Erziehung?
Holt man sich einen Hundewelpen ins Haus, ist das erste, woran man denkt, die Hundeerziehung. Oft beginnt man schon am zweiten Tag mit einfachen Kommandos wie «Komm» oder «Sitz». Der Welpe wird ununterbrochen beobachtet und setzt er sich zufällig auf seinen Popo, ruft man «Sitz» und das Leckerchen wandert ins Maul – in der Hoffnung, der Hund checkt die Combo. Zudem bieten unzählige Hundeschulen ihren Service an. Sind Katzenschulen nun die neue Marktlücke? Man sagt, für manche Marktlücken gibt es einen Grund. Häufig wird angenommen, dass Katzen nicht erziehbar sind. Aber ist das wahr? Im Folgenden liest du, ob Katzenerziehung funktionieren kann und welche Möglichkeiten es gibt, deiner Katze verständlich zu machen, was du von ihr erwartest.
Allgemeines zur Erziehung von Katzen
Die gute Nachricht vorweg: Katzen erziehen ist möglich! Die Grundsätze der Hundeerziehung gelten auch bei der Katze. Das bedeutet, egal was deine Katze macht: Unerwünschtes Verhalten sollte ignoriert werden; erwünschtes Verhalten wird belohnt. Als Belohnungen gelten beispielsweise Leckerchen, Streicheleinheiten, aber auch Ansprache. Und hier ist Vorsicht geboten. Schimpfst du deine Katze für ein unerwünschtes Verhalten aus und die Katze bekommt sonst wenig Aufmerksamkeit von dir, weil du zum Beispiel viel Arbeiten musst, dann sieht die Katze auch das Schimpfen als Zuwendung an und ihr Verhalten verstärkt sich. Besser ist es, ungewolltes Verhalten zu ignorieren. Das erfordert Konsequenz. Manche Tiere versuchen es umso mehr, die Aufmerksamkeit des Besitzers zu erlangen. Das Verhalten verstärkt sich zunächst. Dein Durchhaltevermögen ist jetzt gefragt! Beherzigst du diese grundlegenden Dinge, stellen sich bei der Katzenerziehung bald Erfolge ein.
Die Entwicklung von Katzenwelpen
Katzenwelpen sollten die ersten 12 Wochen ihres Lebens bei der Mutter und den Wurfgeschwistern verbringen. Diese Zeit brauchen sie für eine gesunde Entwicklung und eine ausreichende Sozialisierung. Während der ersten zwei Wochen nach der Geburt, sind die Welpen noch blind und taub und völlig auf die Hilfe der Mutter angewiesen. Die Mutter säugt die Welpen, spendet Wärme und leckt die Bäuche, um die Verdauung anzuregen.
Zum Ende der ersten zwei Lebenswochen öffnen sich die Augen. Die Welpen beginnen zu hören und machen die ersten Gehversuche. Ab der dritten Woche beginnt die Sozialisierungsphase. Die Welpen nehmen ihre Umgebung wahr und erkunden sie. Positive Erfahrungen mit verschiedenen Menschen, Kindern, Hunden, Alltagsgegenständen sind wichtig und vermitteln den Katzenbabys Vertrauen.
Durch das Spielen mit den Geschwistern lernen sie katzentypisches Verhalten; durch das Nachahmen der Mutter können sie das Benutzen der Katzentoilette oder die Körperpflege lernen. Ab der achten Lebenswoche sind die Kätzchen entwöhnt, doch sollten sie bis zur 12. Woche bei der Mutter und den Geschwistern bleiben. Ein gesundes Selbstvertrauen und gut entwickeltes Sozialverhalten hilft später bei der Vergesellschaftung mit Artgenossen oder anderen Tieren.
Die richtige Zeit für Erziehung
Ist das Katzenbaby mit 12 Wochen eingezogen, darf gleich mit der Erziehung begonnen werden. Die Erziehung der Katze fördert das harmonische Zusammenleben und macht die Umgebung für die Katze sicherer. Versteht die Katze ein «Nein», kann gefährliches Verhalten, wie Kabelbeißen, unterbrochen werden.
Zwölf Wochen alte Kätzchen besitzen eine natürliche Neugierde, sind lernwillig und verfügen über einen hohen Spieltrieb. All dies kannst du dir zunutze machen, um die Kitten zu erziehen. Willst du Katzenbabys erziehen ist es wichtig, nicht zu viel zu verlangen. Du solltest immer nur ein Verhalten pro Einheit üben und in kleinen Schritten vorgehen. Als erste Übung kann damit begonnen werden, der Katze mit positiver Verstärkung beizubringen zu kommen, wenn man ihren Namen ruft. Sagst du den Namen deiner Katze und sie schaut dich an, darfst du sie belohnen.
Nach und nach kannst du den Abstand zwischen dir und der Katze vergrößern. Sagst du ihren Namen, sollte sie nun zu dir hinlaufen, um sich das Leckerchen abzuholen.
Wie erziehe ich Katzen richtig?
Zwei Prinzipien der Katzenerziehung wurden schon erwähnt: Positives Verhalten soll belohnt, negatives Verhalten ignoriert werden. Ein drittes Prinzip ist Geduld. Häufig ist es nötig, Verhaltensweisen 20 bis 30 Mal zu üben, bevor sie sich gefestigt haben. Und auch danach ist es wichtig, die Übung in regelmäßigen Abständen zu wiederholen.
Die Übungen sollten immer auf die gleiche Weise und mit denselben Kommandos ausgeführt werden. Das vermeidet Verwirrung bei der Katze. Beim Durchsetzen und Üben deiner Regeln, solltest du unbedingt konsequent sein. Ausnahmen – weil ein besonderer Tag ist oder die Katze Geburtstag hat – sind nicht gestattet.
Erzieherische Mittel
Wenn du beginnst, mit deiner Katze zu üben, trainierst du am besten einmal am Tag in einer kurzen Einheit. Die Einheit sollte bei Katzenkindern nicht länger als 20 Minuten dauern und das Üben sollte spielerisch erfolgen. Eine sanfte, ruhige Stimme fördert das Vertrauen. Wenn du merkst, deine Katze verliert die Konzentration, ist es besser aufzuhören und am nächsten Tag weiterzumachen. Beende die Einheit immer mit einem Erfolgserlebnis für die Katze.
Verlange etwas, dass ihr leicht fällt und belohne sie dafür. Leckerchen sind am Anfang die einfachste Methode, Katzen für positives Verhalten zu belohnen. Wichtig ist, beliebte Leckereien zu wählen – das steigert die Motivation. Damit die Katze während intensiver Übungsphasen nicht zunimmt, sollten die gegebenen Leckerchen von der Tagesration subtrahiert werden.
Clicker-Training ist eine weitere Möglichkeit, Katzen zu konditionieren. Hier musst du etwas Vorarbeit leisten, denn deine Katze muss lernen, dass das Klicken etwas Positives bedeutet. Zunächst heißt es also klicken – Leckerchen, klicken – Leckerchen, klicken – Leckerchen… Und das mindestens 30 bis 40 Mal, bis die Katze – genau – das Klicken mit dem Leckerchen verbindet. Hat deine Katze das verinnerlicht, kannst du damit beginnen zu klicken, wenn deine Katze ein erwünschtes Verhalten zeigt. Die Katze wird sich zu dir umwenden und ein Leckerchen erwarten, welches sie auch sofort bekommen sollte.
Das Prinzip der genannten Methoden ist die «positive Verstärkung». Die Katze zeigt ein erwünschtes Verhalten und wird dafür belohnt. Auf der anderen Seite existiert die Bestrafung. Generell solltest du Bestrafung vermeiden, da das Vertrauensverhältnis zerstört wird und die Katze den Spaß an den Übungen verliert oder sogar Protestverhalten zeigt. Auch das Schimpfen gehört dazu.
Wenn die Katze allerdings ein negatives Verhalten zeigt, das nicht ignoriert werden kann, zum Beispiel das Krallenwetzen an teuren Wohnzimmermöbeln, kann mit «positiver Bestrafung» gearbeitet werden. Eine Möglichkeit ist der Einsatz einer Wasserpistole. Der Wasserstrahl trifft die Katze, wenn sie das ungewollte Verhalten ausführt. Wichtig ist, dass du nichts dazu sagst, damit deine Katze die Bestrafung nicht mit dir oder deiner Stimme in Verbindung bringt.
Welche Verhaltensweisen sollte deine Katze lernen?
Verhaltensweisen, die du deiner Katze beibringen kannst und auch beibringen solltest, sind das Reagieren auf ihren Namen, das Unterbrechen eines Verhaltens bei einem «Nein», das Einsteigen in eine Transportbox und das Stillhalten beim Berühren der Pfoten (zum Beispiel zum Krallenschneiden). Zudem kann der Katze auch beigebracht werden, nur an bestimmten Stellen zu kratzen, beispielsweise an einem Kratzbaum. Betteln am Tisch solltest du von Anfang an unterbinden.
Hier hilft es, feste Zeiten für die Mahlzeiten deiner Katze einzuführen. So weiß sie genau, wann sie etwas zu erwarten hat und gewöhnt sich an diese Routine. Zeigen ältere Katzen unerwünschtes Verhalten, kann das auch ein Symptom für Stress oder Langeweile sein. Reduzierst du den Stress für die Katze oder baust regelmäßige Spieleinheiten in den Tagesverlauf ein, wird das Verhalten nachlassen.
Häufige Fehler bei der Katzenerziehung
Ein häufiger Fehler, der bei der Katzenerziehung gemacht wird, ist das Schimpfen mit lauter Stimme. Katzen haben ein empfindliches Gehör und empfinden laute Stimmen als unangenehm. Schimpfen ist außerdem eine Bestrafungsmethode, die das Vertrauen zwischen dir und deiner Katze zerstören kann. Genauso verhält es sich mit körperlichen Züchtigungsmethoden wie am Nackenfell packen, Schütteln, Schlagen oder Treten. Danach kannst du sicher sein, dass das Verhältnis zwischen dir und deiner Katze dauerhaft gestört ist. Lässt sich deine Katze partout nicht zu einem bestimmten Verhalten bringen, solltest du sie auch nicht zwingen. List und spielerische Überredungskunst sind gefragt!