Du glaubst, deine Katze putzt sich mehrmals täglich und du brauchst dich daher um die Fellpflege nicht zu kümmern? Wir erklären dir, warum das regelmäßige Bürsten deiner Katze wichtig ist. Gleichzeitig erfährst du, welche unterschiedlichen Katzenbürste Modelle erhältlich sind.
Wieso sollten Katzen regelmäßig gekämmt werden?
- Wenn sich deine Katze putzt, verschluckt sie mit ihrer rauen Zunge auch große Haarmengen. Vor allen Dingen während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst ist das vermehrt der Fall. In der Regel formen sich die Haare im Magen zu Haarballen zusammen, die deine Katze dann wieder hervorwürgt. Es kann auch passieren, dass sich die Haare im Magen-Darm-Trakt deiner Katze sammeln. Dort können sie zu Problemen führen können, schlimmstenfalls sogar zum Darmverschluss.
- Durch regelmäßiges Bürsten des Fells werden viele lose Haare aus, die sich dann nicht mehr in deiner Wohnung verteilen können. Gerade bei Langhaarkatzen werden durch das regelmäßige Bürsten Verknotungen gelockert. Aber auch einer möglichen Verfilzung des Fells wird durch das Bürsten vorgebeugt. Ebenso werden Staub, Schmutz und abgestorbene Hautschuppen aus dem Fell entfernt. Gleichzeitig wirkt das Bürsten wie eine sanfte Massage. Die Haut deiner Katze wird stimuliert, besser durchblutet und der Kreislauf anregt.
- Die Haut deiner Katze sondert ein Öl ab, welches durch das Bürsten im Fell verteilt wird. Es sorgt dafür, dass das Fell glatter und geschmeidiger wird. Diese colesterolhaltige Substanz wirkt auch positiv auf den Vitamin D-Haushalt deiner Katze. Denn unter UV-Einwirkung bildet es Vitamin D, welches deine Katze aufnimmt, wenn sie sich putzt.
- Das regelmäßige Bürsten dient aber nicht nur der Fellpflege. Es fördert auch die soziale Bindung zwischen dir und deiner Katze. Katzen zeigen untereinander ihre Zuneigung und Zusammengehörigkeit, indem sie sich gegenseitig Putzen.
- Ein weiterer Vorteil: Durch das Bürsten kannst du den Gesundheitszustand deiner Katze beobachten. Denn Ungeziefer wie z. B. Flöhe, Milben oder Zecken sind schnell erkennbar und du kannst rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen. Auch kleine Wunden lassen sich schneller behandeln, bevor es zu Entzündungen oder gar Abszessen kommen kann. Die Kontrolle von Augen, Ohren und Zähne ist bei der Fellpflege ebenfalls gut möglich. Bei Bedarf kannst du sie gleich mit reinigen.
Unterschiedliche Katzenbürsten
Bei der Wahl der richtigen Bürste sollten Felltyp, Katzenrasse und die speziellen Bedürfnisse deiner Katze eine Rolle spielen. Gerade Langhaarkatzen haben häufig ein dichtes Unterfell und benötigen daher eine kräftigere Bürste als Kurzhaarkatzen.
Bei Katzenliebhabern sind vor allem Softbürsten mit feinen Metallborsten sehr beliebt. Diese greifen leicht durch das Oberfell und entfernen so die losen Haare. Gleichzeitig befreien sie das Unterfell von Verfilzungen. Du solltest aber Folgendes beachten: Die Metallborsten sollten sehr flexibel sein und leicht nachgeben. Denn die Metallborsten haben in der Regel keine Schutzkügelchen. Wenn du beim Bürsten zu starken Druck ausübst, könntest du daher deiner Katze wehtun oder sie gar verletzen.
Silikonbürsten sind vor allem für empfindliche Katzen zu empfehlen. Die Borsten sind aus Silikon und können deiner Katze nicht wehtun. Gleichzeitig wirken sie wie eine Massage. Die Silikonborsten greifen ins Fell und lösen so viele gelockerte Haare. Diese bleiben jedoch nicht an der Bürste haften. Daher sollten Silikonbürsten vorzugsweise im Freien verwendet werden. So können die Haare später nicht in der Wohnung herumfliegen.
Auch Naturhaarbürsten werden für die sanfte Fellpflege empfindlicher Katzen verwendet. Die Naturhaarborsten können kaum durch die Oberschicht dringen. Daher sind Naturhaarbürsten vor allem für Kurzhaarkatzen oder Katzen mit wenig Unterfell geeignet.
Katzenbürsten Handschuhe gibt es erst seit relativ kurzer Zeit im Handel. Diesen kannst du wie einen normalen Handschuh anziehen und an deinem Handgelenk befestigen. Auf der Handinnenfläche des Handschus befinden sich viele Noppen aus Silikon. Diese können deiner Katze nicht wehtun. Mit dem Handschuh kannst du bei deiner Katze über jede Stelle streichen. Die losen Haare bleiben an den Silikonnoppen haften. Sie können später einfach abgestrichen und entsorgt werden. Der Katzenbürste Handschuh ist allerdings nur für Kurzhaarkatzen geeignet. Die Silikonnoppen sind nur wenige Millimeter lang. Sie streichen durch das Deckhaar, erreichen aber nicht das Unterfell deiner Katze.
Der Furminator für Katzen
Der Furminator ist sowohl eine Bürste und gleichzeitig ein Entfilzungskamm. Er wurde in den USA von einer professionellen Tierfriseurin entwickelt. Die Edelstahlborsten kämmen durch das Fell und entfernen die losen Haare. Gleichzeitig wird das Unterfell deiner Katze ausgedünnt.
Der Furminator für Katzen ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Die Breite des Kamms ist abhängig von der Größe der Katze und ob es sich um eine Kurz- oder Langhaarkatze handelt. Es gibt Modelle, die eine gebogene Komfortkante besitzen. Diese passt sich den natürlichen Körperkonturen deiner Katze an.
Die Handhabung des Furminators ist ganz einfach: Die Edelstahlkante des Furmintors wird leicht schräg gehalten, während du in Wuchsrichtung durch das Fell deiner Katze streichst. Wenn die Fellpflege beendet ist, lässt sich das Gerät leicht reinigen, indem du den Druckknopf am Griff betätigst. Die aufgesammelten Haar werden dann aus der Kante geschoben und können einfach entsorgt werden.
Katzenbürste / Furminator – Kaufratgeber
Im Handel gibt es für die Fellpflege von Kurz- und Langhaarkatzen eine Vielzahl an unterschiedlichen Bürstenmodellen. Zusätzlich kannst du im Internet zum Thema Katzenbürste Tests finden, die die verschiedenen Modelle vergleichen. Ein paar Dinge solltest du bei der Wahl der richtigen Bürste jedoch beachten:
- Die Borsten der Katzenbürste bestehen entweder aus Silikon, Naturhaaren oder feinen Metallborsten. Die Borsten sollten möglichst nahe beieinander stehen und abgerundete Ecken haben. So kannst du deiner Katze während des Bürstens nicht wehtun oder sogar verletzen.
- Je nach Länge des Fells variiert auch die Länge der Borsten. Die Borsten sollten so lang sein, dass sie ausreichend tief in das Fell eindringen können. Bei Kurzhaarkatzen dringen die Borsten in das Fell ein. Bei Langhaarkatzen können es je nach Felllänge bis zu sechs Zentimeter sein.
- Der Bürstengriff sollte bequem und gut in deiner Hand liegen. Wenn er nicht viel Eigengewicht besitzt, musst du während des Bürstens nicht so viel Kraft aufwenden. Teilweise sind auch Bürsten mit einem ergonomischen Griff im Handel erhältlich.
- Die Bürsten gibt es in unterschiedlichen Preislagen. In erster Linie sollte für dich entscheidend sein, dass die Bürsteneigenschaften den Bedürfnissen deiner Katze entsprechen. So kann z. B. von Bedeutung sein, ob die Bürste nur durch das Deckhaar oder auch durch die Unterschicht des Fells streicht.
- Neben den herkömmlichen Katzenbürste Modellen kann der Furminator für Katzen eine große Hilfe bei der Fellpflege deiner Katze sein. Er ist in verschiedenen Versionen für Kurz- und Langhaarkatzen aller Größen erhältlich. Für empfindliche oder ängstliche Katzen ist er sehr gut geeignet. Der Haarverlust kann bei regelmäßiger Anwendung um bis zu 90 Prozent reduziert werden. Die Bürste greift durch das Oberfell deiner Katze und kann so das Unterfell von losen Haaren befreien. Per Knopfdruck lässt sich das gesammelte Haar aus der Klinge entfernen. Es reicht, den Furminator nur wenige Minuten pro Tag einzusetzen. Bei starken Verfilzungen sollte der Furminator allerdings nicht angewendet werden. Die Metallborsten sind nicht flexibel und könnten deiner Katze bei Verfilzungen wehtun.
Die Fellpflege bei Langhaarkatzen
Langhaarkatzen (z. B. Perser-, Angora- oder Birmakatzen) benötigen häufig eine etwas intensivere Fellpflege, da ihr langes Fell zu Verfilzungen neigt. Langhaarkatzen können daher nur mit Mühe ihr Fell selber pflegen.
Daher sollten Langhaarkatzen mindestens einmal täglich gebürstet werden. Vor allem während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst benötigt ihr Fell noch mehr Unterstützung. Durch regelmäßiges Bürsten kommt eine Verfilzung des Fells gar nicht erst auf. Diese lassen sich häufig nur in einer für deine Katze schmerzhaften Prozedur beseitigen, wenn das Fell erst einmal verfilzt ist. Im schlimmsten Fall kann es so schlimm werden, dass sich ganze Fellplatten von der Haut losreißen. Dieses kann dann möglicherweise zu Hautreizungen und Hautkrankheiten bei deiner Katze führen.
Daher sollten bei Langhaarkatzen die Bürstenborsten so lang sein, dass sie nicht nur die obere Fellschicht erreichen. Die Borsten sollten bis in das Unterfell reichen, um Verknotungen oder Verfilzungen zu entfernen.
Die Fellpflege bei Kurzhaarkatzen
Im Gegensatz zu ihren langhaarigen Artgenossen sind Kurzhaarkatzen weniger pflegeintensiv. Aber auch sie sollten spätestens während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst regelmäßig gebürstet werden.
Es reicht vollkommen aus, einmal pro Woche lose Haare und Dreck mit einer weichen Bürste aus dem Fell zu bürsten. Für das kurze, dichte Fell von Kurzhaarkatzen eignet sich am besten eine Bürste mit Naturhaar- oder Silikonborsten. Sie lässt das Fell wieder glänzen und kann die Katze während des Bürstens nicht so leicht verletzen.
Wenn du lieber eine Bürste mit Metallborsten verwenden möchtest, achte darauf, dass die Metallborsten gekrümmt sind oder noch besser Schutznoppen aufweisen. Auch die Fellpflege mit einem Katzenbürstenhandschuh wird deiner Kurzhaarkatze gut gefallen.
Tipps und Tricks für das Bürsten
- Insbesondere Langhaarkatzen solltest du sie bereits als Kitten an die Fellpflege mit der Bürste gewöhnen. Trotzdem kommt es vor, dass sich Katzen vehement gegen das Bürsten sträuben und es einfach nicht zulassen wollen. Versuche es immer wieder mit Ruhe und Geduld, werde aber auf gar keinen Fall laut und aggressiv.
- Am besten nimmst du dir einmal die Woche etwa 20 bis 30 Minuten Zeit für die Fellpflege und holst deine Katze auf einen leicht zu reinigenden Boden (z. B. Fliesen, Laminat, Parkett). Um ihr die Angst vor dem Bürsten zu nehmen, verwöhne deine Katze zunächst mit Streicheleinheiten oder spiele ein wenig mit ihr.
- Beginne mit dem Bürsten am Kopf und achte auf die empfindsamen Ohren deiner Katze. Gehe dann zum Rückfell über und nehme dir am Schluss die Seiten und den Bauch vor. Wenn du mit der Bürste durch das Fell streichst, achte auf die Wuchsrichtung. Bewegst du die Bürste gegen die Wuchsrichtung, kann das für deine Katze schmerzhaft sein. Du würdest nicht nur lose Haare rausbürsten, sondern auch noch festsitzende Haare mit rausreißen.
- Ist die Fellpflege abgeschlossen, verwöhne deine Katze zur Belohnung mit Streicheleinheiten oder einem Leckerli.