Ein matschfreier Pferdeauslauf ist für die Gesundheit deines Pferdes unerlässlich. Damit der Paddock also ganzjährig nutzbar ist, ist ein fester Untergrund von grosser Bedeutung. In diesem Beitrag erfährst du, worauf du achten solltest, wenn du einen pferdegerechten Paddock anlegen möchtest.
Was ist ein Paddock und wozu das Ganze?
Unter einem Paddock versteht man einen fixen, eingezäunten Ganzjahres-Auslauf für Pferde. Oftmals sind Paddocks auch mit einem Offenstall verbunden, wo die Pferde selbständig ein uns aus gehen können. Dies ist eine sehr artgerechte Haltungsform – ganz im Gegensatz zur früher oft sehr verbreiteten Boxenhaltung.
Für dein Pferd kann der Pferdeauslauf sprich Paddock also ein wunderbarer und den natürlichen Bedürfnissen angepasster Ort sein. Hier kann es sich sonnen, gemütlich herumtraben, einfach mal die Pferdeseele baumeln lassen und Sozialkontakte pflegen. Oder nach Lust und Laune toben. Ein solch wunderbarer Ort ist der Paddock aber nur, wenn du ihn als Pferdehalter richtig anlegst. Es sind wenige, aber sehr entscheidende Punkte die du dafür beachten solltest und die deinem Pferd das Leben angenehm und dir leichter machen.
Warum die Einstreu essentiell ist
Wer glaubt, dass eine Fuhre Sand genügt, um seinem Vierbeiner einen adäquaten Paddock zu bieten, muss hier leider enttäuscht werden. Solch ein Material auf Naturboden aufgetragen mag einen Sommer ohne Regen lang Komfort bieten. Spätestens nach dem ersten kräftigen Schauer verwandelt sich der Sandplatz aber in ein Schlammloch. Das ist nicht nur hässlich anzusehen und paniert dein Pferd beim Wälzen entsprechend – es ist auch gefährlich. Gerade wenn Pferde sich austoben, brauchen sie einen stabilen Untergrund. Ein Sturz in enger Kurve genügt, um das Tier mitunter ernsthaft zu verletzen. Aber selbst für gemütlichere Exemplare, die nicht mehr den Temporausch suchen, ist Stehen im Matsch ein Problem. Strahlfäule und Mauke sind nur zwei der Stichworte, die hier zu nennen sind.
Ein pferdegerechter Paddock bauen
Was braucht es aber nun, um einen guten Paddock zu bauen? Das Wichtigste: ein vernünftiger Unterbau. Er muss elastisch und trittfest sein, außerdem Wasser ableiten und so dem Vermatschen vorbeugen. Als perfekte Kombination erweisen sich in der Praxis ein Untergrund aus Schotter, Paddockmatten bzw. Paddockplatten und Sand als Tretschicht. Ca. 7 cm Zentimeter Schotter bzw. Sand genügen, um Wasser abzutragen und dem Belastungsdruck durch die Tiere standzuhalten.
Die Paddockplatten sorgen für die Trennung von Trag- und Tretschicht. Das ist wichtig, weil sich das Material sonst vermischt und seine Eigenschaften nicht entfalten kann. Idealerweise sollten die Paddockmatten so gewählt sein, dass sie etwa in der Ausführung sogenannter Lochmatten sowohl Wasser speichern können und so den Bewässerungsaufwand reduzieren, als auch Wasser durchlassen. Auf diese Weise leiten sie die Feuchtigkeit nach unten, bieten festen Untergrund und sorgen dafür, dass auch das aktivste Pferd sicher und fesselschonend untergebracht ist. Idealerweise sollte man einen Anbieter wählen, dessen Matten unterschiedlich hohe Noppen aufweisen. So hält die Tretschicht besser, zudem fördert solch ein Aufbau die Durchblutung der Beine.
Paddockplatten zu verbauen ist auf den ersten Blick teurer. Aber er ist die langlebigste und sicherste Form, zahlt sich also in mehrfacher Hinsicht aus. Zudem gibt es bewährte Bodenbauer, die Paddockmatten aus zweiter Hand verkaufen. Nachfragen kann sich also lohnen.
Die beste Tretschicht für den Paddock
Für die Tretschicht ist Sand die erste Wahl. Während etwa Holzschnitzel schnell verwittern und damit den Untergrund zusetzen, behält ein für Paddocks geeigneter Sand seine absorbierenden Eigenschaften. Experten empfehlen wasserdurchlässigen, gewaschenen Sand. Idealerweise sollte ein Sand ohne Lehmanteil gewählt werden, am besten mit einer Körnung von 0,2 bis 0,4 Millimeter. Außerdem sollte er keine Zuschlagstoffe enthalten, da die Tiere diese oft fressen. Ein Aufbau von sieben bis zehn Zentimetern leitet die Flüssigkeit nach unten und bietet dem Tier entsprechenden Komfort beim Gehen, Galoppieren und Liegen. Zudem wird er als sehr hygienisch empfunden, da er Geruchsentwicklung vorbeugt. Regelmäßiges Glattziehen und Abäppeln des Bodens hilft, die Langlebigkeit zu erhalten.
Ist ein Vlies als Unterbau geeignet?
Eine vermeintlich kostensparende Variante, die beim Thema Paddockbau kursiert, ist der Einsatz von Vlies. Statt mit professionellen Matten zu arbeiten wird der Naturboden hier mit Vlies ausgelegt und danach mit Sand befestigt. Davon kann nur abgeraten werden. Durch die Ausscheidungen der Pferde und den natürlichen Schmutzbefall wäscht sich der Dreck nach kurzer Zeit aus dem Sand und verschließt die Poren des Vlieses. Der Effekt ist dann der gleiche, als wenn der Auslauf ohne Untergrund gebaut wäre: Er verschlammt und wird zur riskanten Rutschfläche. Zudem führt der Bewegungsdrang der Tiere dazu, dass das Vlies sich an einzelnen Stellen aufstülpt. Gefährliche Stolperfallen sind die Folge.
Auf den ersten Blick praktisch, auf den zweiten Blick hochgefährlich sind auch Rasengittersteine als Trennschicht. Dafür gemacht, Wege durch den Garten zu festigen oder einen Untergrund für parkende Autos im Carport zu bieten, sind sie in keinem Fall den Belastungen von Pferden gewachsen. Die Tiere rennen und springen, enorme Kräfte werden hier auf einzelne Steine abgegeben. Da sie nicht miteinander verbunden sind, können sie entweder nach unten absacken oder nach oben dringen. So bilden sich gefährliche Unebenheiten. Außerdem können sich unter der Punktbelastung brechen und stellen mit scharfen Kanten ein Verletzungsrisiko dar. Eine Belastung der Gelenke sind Rasensteine obendrein, da sie nicht elastisch sind.
Das ist beim Paddockbau ausserdem zu beachten
Wird ein Paddock neu geplant, solltest du darauf achten, ihn, falls möglich, am höchsten Punkt des Geländes zu bauen. Idealerweise solltest du ein Gefälle von 0,5 Prozent einbauen, um einen zusätzlichen Ablauf des Wassers zu gewährleisten. Ein grösseres Gefälle wir nicht empfohlen, da die Tiere bei stärkerer Neigung Haltungsschäden entwickeln können. Sinnvoll ist auch darauf zu achten, dass Futter- und Trinkstelle immer möglichst weit weg angebracht ist, um das Pferd zur Bewegung zu animieren.