Würmer stellen für jeden Hundebesitzer ein ständiges Problem dar. Aber ist eine Infektion mit diesen Parasiten wirklich nur nachteilig für den Hund? Oder können gewisse Wurmarten bei gesunden, erwachsenen Hunden sogar positive Effekte auf das Immunsystem haben? Sollte eine Entwurmung beim Hund auch ohne Nachweis einer Wurminfektion durchgeführt werden, oder gibt es auch andere Methoden? Auf all diese Fragen liefern wir dir im folgenden Beitrag die Antworten.
Was sind Würmer?
Würmer sind wirbellose Tiere, die im Darm oder anderen Organen deines Hundes leben. Sie ernähren sich von Futterbestandteilen, Blut, Gewebeflüssigkeit oder Hautschüppchen und entziehen dem Körper deines Hundes Nährstoffe. Abhängig von der Wurmart parasitieren verschiedene Entwicklungsstadien vom Ei über die Larve bis zum erwachsenen Wurm in dem Wirtstier und verursachen mehr oder weniger schwere Erkrankungen.
Wie infiziert sich ein Hund mit Würmern?
Parasitieren bei deinem Hund Würmer im Darmtrakt, hat er sich wahrscheinlich über Futter oder Wasser, das mit Kot verunreinigt ist, angesteckt. Eine Infektion mit Würmern beim Hund kann auch durch Schnüffeln an mit Wurmeiern oder Larven verunreinigter Erde erfolgen. Während des Säugens kann die Mutterhündin mit der Muttermilch Wurmlarven auf die Welpen übertragen. Einige Wurmlarven (Hakenwürmer) bohren sich direkt durch die Haut in den Körper deines Hundes.
Andere Würmer beim Hund werden durch Zwischenwirte übertragen. Die Larven der Herzwürmer entwickeln sich im Körper von Stechmücken und werden bei einem neuerlichen Stich direkt in die Blutbahn deines Hundes übertragen. Flöhe können Zwischenwirte für Bandwürmer sein. Zerbeisst dein Hund einen Floh, nimmt er auch die Wurmlarven auf, die sich zu erwachsenen Würmern entwickeln und einen Wurmbefall beim Hund verursachen.
Verschiedene Wurmarten, die deinen Hund befallen können
Spulwürmer – Toxocara canis
Pro Tag sondert ein Spulwurm bis zu 200000 Eier ab, die mit dem Kot ausgeschieden werden. In den Wurmeiern entwicklen sich in den nächsten acht Tagen infektiöse Larven. Sobald die Eier von deinem Hund durch Schnüffeln aufgenommen werden, schlüpfen die Larven und wandern mit dem Blut in die inneren Organe. Sterben sie bei dieser Körperwanderung ab, entstehen Nekrosen (abgestorbenes Gewebe) in Leber oder Milz. Sobald die Larven wieder geschluckt werden, entwickeln sie sich im Dünndarm zu erwachsenen Würmern, die wieder Eier ausschieden. Durch die Reizung der Darmschleimhaut verursachen die Spulwürmer Durchfall, Blähungen und Erbrechen. Wird bei Welpen die Darmwand stark geschädigt, kann der Tod deines Hundes durch eine Entzündung des Bauchfells eintreten.
Dreigliedriger Hundebandwurm – Echinococcus granulosus
Dein Hund kann mit rohem Schaf- oder Pferdefleisch Finnen aufnehmen. In seinem Darm stülpt sich der Bandwurm aus und saugt sich an der Darmwand fest. Durch den ständigen Blutverlust und den Entzug von Nährstoffen wird dein Hund anämisch (zu wenig rote Blutkörperchen im Blut) und magert ab. Er leidet auch an chronischen Durchfällen.
Kleiner Fuchsbandwurm – Echinococcus multilocularis
Durch Bildung von Finnen in der Leber verursachen diese Würmer beim Hund eine Zerstörung des Lebergewebes. Die Leber kann bei hochgradigem Befall ihre Ausscheidungsfunktion nicht mehr erfüllen.
Gurkenkernbandwurm – Dipylidium caninum
Dieser Bandwurd, der durch Flöhe übertragen wird, gehört zu den häufigsten Bandwürmern beim Hund. Die Glieder mit den Eipaketen wandern aktiv aus dem After deines Hundes aus und verursachen starken Juckreiz.
Fischfinnenbandwurm – Diphyllobotrium latum
Die bis zu 20 Meter langen Würmer verursachen Verdauungsstörungen und Durchfall. Eventuell kann ein Darmverschluss auftreten.
Hakenwürmer – Ancylostoma caninum
Die Larven bohren sich durch die Haut und wandern über Schweißdrüsen und Blutgefäße in Lunge und Darm. Sie verursachen vor allem Durchfälle und Juckreiz.
Peitschenwürmer – Trichuris vulpis
Diese Wurmart parasitiert im Dickdarm und löst starke Reizungen der Darmschleimhaut aus. Blutiger Kot wird ausgeschieden.
Herzwürmer – Dirofilaria immitis
Durch Mücken übertragene Larven besiedeln die großen Gefäße und die rechte Herzkammer. Die Herzleistung ist verringert, Atembeschwerden und Müdigkeit sind die Folge.
Lungenwürmer – Angylostrongylos und Crenosoma
Die Larven werden mit infizierten Schnecken aufgenommen. Sie wandern in die Lunge und verursachen Atembeschwerden und Husten.
Speiseröhrenwürmer – Spirocerca lupi
Die Larven verursachen Schäden an der Gefäßwand der Aorta. Aneurysmen (Ausweitungen des Gefässes) entstehen.
Fadenwürmer – Dirofilaria repens
Die Würmer bewegen sich in der Unterhaut fort und verursachen schwere Entzündungen mit Absterben großer Hautpartien.
Symptome – wie erkennst du eine Wurminfektion bei deinem Hund
Hat dein Hund Würmer, leidet er vor allem unter Verdauungsbeschwerden. Flüssige bis breiige Durchfälle treten regelmäßig auf. Durch die Reizung der Darmschleimhaut werden verstärkt Gase gebildet, der Bauch deines Hundes ist aufgebläht. Da ihm ständig Nährstoffe entzogen werden, verliert er auch an Gewicht. Kleine Blutungen in den Darm verursachen eine Anämie, die Schleimhäute von Augen und Mund sind blass.
Parasitieren bei deinem Hund Würmer in der Herzkammer, ist der Herzschlag beschleunigt. Dein Hund ist müde und geht nicht mehr gerne spazieren. Bei einem starken Befall mit Spulwürmern, ist der Dünndarm vollständig mit Würmern gefüllt. Der Futterbrei kann den Darm nicht mehr ausreichend passieren, dein Hund beginnt zu erbrechen. Bandwürmer sind als reiskornartige Gebilde im Fell um den After sichtbar. Wegen des von ihnen ausgelösten Juckreizes, schlittert dein Hund über den Boden oder reibt sein Hinterteil an Wänden und Bäumen.
Behandlung des Wurmbefalls beim Hund
Liegt eine Wurminfektion vor, solltest du deinen Hund entwurmen. Es gibt verschiedene Präparate, mit denen du deinen Hund entwurmen kannst. Eine Entwurmung beim Hund kann über Entwurmungstabletten Hund, die Breitbandmittel gegen mehrere Wurmarten enthalten, erfolgen. Mit den Entwurmungstabletten Hund werden aber nur die erwachsenen Würmer abgetötet und ausgeschieden. Larven und andere Entwicklungsstadien können durch diese Form der Entwurmung beim Hund nicht erreicht werden. So entstehen trotz der Verabreichung einer Wurmkur Hund schnell wieder neue Würmer. Die Entwurmung beim Hund kann auch mit Tabletten, die über drei Monate wirken durchgeführt werden.
Eine weitere Möglichkeit ist das Auftropfen von Spot-on Präparaten bei der Wurmkur Hund. Das Präparat wird alle drei Monate zwischen die Schulterblätter getropft. Der Wirkstoff wird über die Haut aufgenommen und gelangt mit dem Blut in den Darm. Dort verursacht er eine Lähmung oder Abtötung der Parasiten. Diese Wurmkur Hund wirkt vier Wochen bis drei Monate. Dadurch können auch sich später entwickelnde Larvenstadien gut erreicht werden.
Hast du Probleme, die Entwurmung beim Hund mit Tabletten durchzuführen, kann der Tierarzt den Wirkstoff auch in Form einer Injektion verabreichen.
Vorbeugende Maßnahmen
Flöhe sind Zwischenwirte für Bandwürmer. Schützt du deinen Hund vor einem Flohbefall, verringert sich auch automatisch das Risiko einer Infektion mit Bandwürmern. Dein Hund sollte auf Spaziergängen möglichst kein schmutziges Wasser aus Lacken trinken. In dem Wasser am Boden können sich nicht nur Wurmeier, sondern auch Bakterien oder andere Krankheitserreger befinden. Durch Schnüffeln an eingetrocknetem Kot anderer Tiere kann dein Hund Wurmeier aufnehmen. Er sollte daher nicht unbeaufsichtigt schnüffeln oder mit der Schnauze in der Erde wühlen.
Vermeide das Füttern von rohem Fleisch unbekannter Herkunft. Rohes Muskelfleisch aus dem Lebensmittelhandel ist unbedenklich, da es tierärztlich kontrolliert wird. In diesem sind keine Finnen enthalten. Möchtest du vollständig sicher sein, kannst du das Fleisch für drei Tage bei minus 21 Grad Celsius einfrieren. Würmer und Wurmlarven werden bei dieser Temperatur verlässlich abgetötet.
Spezielle Protector-Halsbänder verhindern Mückenstiche und die Übertragung von Lungenwurmlarven.
Kannst du Würmern beim Hund auch anders vorbeugen?
Wird dein Hund bebarft (mit rohem Fleisch ernährt), reagiert das Darmmilieu anders als das von Tieren, die mit industriellem Fertigfutter ernährt werden. Würmer können sich aufgrund des veränderten Säure- und Basengehalts schwerer an der Darmschleimhaut festsetzen.
Einige Pflanzen enthalten Stoffe, die es den Würmern erschweren, sich im Darm anzusiedeln:
- Karotten enthalten viel Beta-Carotin. Dieses wird im Körper deines Hunde zu Vitamin A umgewandelt und schädigt die Hülle der Wurmeier. Eine ungestörte Entwicklung der Larven ist nicht mehr möglich.
- Kürbiskerne oder Kürbisfleisch enthält Cucurbitacin. Das Nervensystem der Würmer wird angegriffen, die gelähmten Parasiten können sich nicht mehr an der Darmwand festhalten und werden ausgeschieden.
- Kokosraspeln oder Kokosöl enthalten mittelkettige Triglyceride, die verhindern, dass sich die Würmer im Darm ansiedeln.
- Gewürznelken haben eine antiseptische und antibakterielle Wirkung. Das frische Nelkenpulver zerstört die Wurmeier und ist auch in der Lage, erwachsene Bandwürmer abzutöten.
- Für die Entwurmung beim Hund können auch Neemblätter verwendet werden. Gemahlen und mit Wasser verabreicht, werden die Darmparasiten abgetötet und ausgeschieden.
- Kurkuma wirkt antiseptisch. Wird Kurkuma-Pulver für die Entwurmung beim Hund verwendet, werden die Würmer abgetötet. Die Darmtätigkeit wird angeregt, Giftstoffe werden schneller ausgeschieden. Für die Wurmkur Hund sollten immer fertige Kurkuma-Präparate verwendet werden, da in der Knolle nicht ausreichend Wirkstoffe enthalten sind.
- Wermut, Petersilie und Thymian sind ebenfalls in der Lage, das Risiko eines Wurmbefalls zu verringern.
- Für die Entwurmung beim Hund können auch homöopathische Mittel eingesetzt werden. Verabreichst du Abronatum D3 über eine Woche, werden Spulwürmer fast vollständig abgetötet. Cina D4 kann als Hilfe gegen Bandwürmer eingesetzt werden.
- Calcium carbonicum D200 fördert ein gesundes Darmmilieu und unterstützt die Wirkung anderer Wurmmittel.
Wie oft den Hund entwurmen?
Eine Wurmkur Hund mit Entwurmungstabletten wirkt nicht vorbeugend. Es werden immer nur die erwachsenen Würmer bekämpft. Nimmt dein Hund erneut Wurmeier oder Wurmlarven auf, entsteht ein neuer Wurmbefall Hund. Wie oft Hund entwurmen? Die Häufigkeit, mit der die Entwurmung beim Hund durchgeführt werden sollte, richtet sich nach dem Alter und Gesundheitszustandes deines Hundes. Welpen sollten im Alter von drei, vier, sechs und acht Wochen entwurmt werden. Anschließend wird die Wurmkur einmal monatlich durchgeführt, bis der kleine Hund sechs Monate alt ist. Entsprechend der Empfehlung der Tierärztekammer sollte ein erwachsener Hund alle drei Monate entwurmt werden. Die regelmäßige Wurmkur verhindert zwar nicht eine neue Infektion mit Würmern, aber es besteht eine hohe statistische Wahrscheinlichkeit, dass dein Hund nicht mit Würmern infiziert ist.
Die selektive Entwurmung
Ein völlig neuer Ansatz in der Bekämpfung von Parasiten stellt die selektive Entwurmung dar. Diese Methode sollte nur bei erwachsenen, gesunden Hunde angewendet werden. Empfohlene Abstände zwischen den Verabreichungen von Wurmkuren werden ständig geringer. Vor einigen Jahren wurde noch empfohlen, einen Hund ein- bis zweimal im Jahr zu entwurmen. Heute liegt die Empfehlung schon bei viermal im Jahr.
Aber müssten durch die häufig durchgeführten Entwurmungen die Parasiten nicht schon längst ausgerottet sein? Das Gegenteil ist leider der Fall. Ebenso wie Bakterien zunehmend resistent gegen Antibiotika werden, können auch einzelne Wurmstämme Resistenzen gegen Wurmmittel ausbilden. Werden zu oft Wurmkuren durchgeführt, überleben nur die resistenten Wurmstämme und vermehren sich. Eine Bekämpfung eine Wurmbefalls, der mit Krankheitserscheinungen verbunden ist, wird dadurch immer schwieriger. Zusätzlich wird bei einem geringen Wurmbefall, der deinen Hund nicht beeinträchtigt, das Immunsystem durch die Würmer aktiviert. Eine geringe Anzahl von Würmern kann sich also auch positiv auf den Körper deines Hundes auswirken.
Die selektive Parasitenbehandlung stellt eine moderne Form der Prophylaxe dar. An drei aufeinanderfolgenden Tagen werden Kotproben deines Hundes auf Wurmeier untersucht. Abhängig von dem Ergebnis erfolgt eine individuelle Behandlung. Bei einem leichten Befall (im Kot sind nur wenige Wurmeier nachzuweisen), bei dem dein Hund keine Symptome zeigt, wird keine Wurmbehandlung durchgeführt. Bei einem mittelgradigen Befall ist eine Behandlung nur bei gleichzeitigem Vorliegen von entsprechenden Symptomen angezeigt. Liegt ein hochgradiger Befall mit Würmern vor, muss dein Hund auf jeden Fall mit einer Wurmkur behandelt werden. Zwei Wochen nach der Wurmkur wird der Behandlungserfolg mit einer neuerlichen Kotprobe überprüft.
Durch die selektive Entwurmung wird die Entstehung von resistenten Wurmstämmen hinausgezögert. Dein Hund erhält nur dann eine Wurmkur, wenn er sie wirklich benötigt. Es müssen nicht automatisch alle Hunde in deinem Haushalt gleichzeitig behandelt werden.
Die Methode der selektiven Entwurmung ist eine neue Methode, um die positiven Eigenschaften der Endoparasiten für deinen Hund zu nutzen und gleichzeitig schwere Krankheitserscheinungen zu vermeiden. Die Chance, noch über einen langen Zeitraum Parasiten wirksam bekämpfen zu können, steigt. Die Umwelt wird durch eine geringere Ausscheidung von Medikamentenrückständen weniger belastet. Die selektive Entwurmung ist nicht für Welpen, oder kranke Tiere mit einem geschwächten Immunsystem geeignet.